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Mit Unterstützung des Umweltförderprogramms Life+ der Europäischen Union.

Waldumwandlung auf etwa 8 ha Fläche


Entfichtete Fläche
Schlagflur

Der Einschlag nicht heimischer Gehölze erfolgt auf ca. 8 ha Fläche. Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse sind manche Methoden des Einschlages und der Holzabfuhr nicht möglich. Motorsäge, Seilzugtechnik oder Rückepferd könnten auf nassem Untergrund zum Einsatz kommen. Eine Bepflanzung der Schlagfluren mit heimischen Gehölzen ist nicht nötig. Vereinzelt im Gebiet vorkommende Auengehölze werden sich über ihre Samen in den Flächen ansiedeln können. In den ersten Jahren nach der Maßnahme wird man gelegentlich Jungfichten auszupfen müssen bis sich die natürliche Vegetation etabliert hat.


Holzernte mit dem Seilkran

Der hier eingestellte Beitrag soll demonstrieren, wie die Arbeit mit einem Seilkran zur bodenschonenden Einwerbung von Bäumen aus moorigen Standorten heraus ablaufen kann. Der Einsatz dieser speziellen Technik ist im LIFE+ Projekt Rur&Kall erforderlich, um den natürlichen Charakter der Moorböden möglichst wenig zu beeinflussen. Nur dann kann sich dort die typische Moorvegetation wieder großflächig entwickeln. Das ist das Ziel der Forstmaßnahme.
Zu Beginn gilt es einen trockenen, unsensiblen Standort zur Positionierung des Seilkranes ausfindig zu machen. Die Maschine muß mit Stahlseilen standfest angespannt werden. Als Widerlager dienen in der Regel starke Bäume. Außerdem muß hier genügend Platz zur Lagerung und Aufarbeitung der angelieferten Bäume vorhanden sein. Auch an der Stelle im Moor, an der die Bäume eingeschlagen werden, müssen einige stabile Bäume stehen. Zwischen diesen Bäumen und dem Seilkran werden nämlich Stahlseile gespannt, über die ein Schlitten mit integrierter Seilwinde läuft.

Seilkran auf trockenem Waldstandort
Seilkran auf trockenem Waldstandort © Bernhard Theißen

Die per Hand mit der Motorsäge gefällten Bäume werden über die Seilwinde hochgezogen und vom Schlitten zum Ort der Holzaufarbeitung transportiert. Dabei schwebt der Baum nicht notwendigerweise vollständig in der Luft. Der Wipfelbereich liegt noch auf dem Boden auf. Trotzdem ist die Entlastung des Waldbodens enorm, er wird allenfalls oberflächlich angekratzt aber nicht verdichtet.

Das "gekämmte" Gras ist das einzige Anzeichen dafür, dass hier der Wipfel eines Baumes über den Boden gezogen wurde
Das "gekämmte" Gras ist das einzige Anzeichen dafür, dass hier der Wipfel eines Baumes über den Boden gezogen wurde © Bernhard Theißen

Am Ort der Aufarbeitung werden die herangezogenen Bäume gesammelt. Sind genügend Bäume zusammen gekommen werden sie vom Harvester entastet und gegebenenfalls in Abschnitte gesägt. Holz und Äste werden zur Seite geschafft und vom Forwarder zum nächsten Weg abtransportiert. Dadurch wird Platz geschaffen so dass wieder neu eingeschlagene Bäume herangezogen werden können. Die Befahrung von Waldboden mit schweren Maschinen reduziert sich auf eine kleine Fläche an einem trockenen Standort.
Das über den hier verknüpften Link einzusehende Zeitraffer-Video verdeutlicht die Arbeitschritte über einen Arbeitstag hinweg:
Die Folgen der regelmäßigen Befahrung von empfindlichen Böden durch Harvester und Forwarder werden deutlich, wenn man sich das überfahrene Grünland am Waldrand anschaut. Der Oberboden wird zur Seite gedrückt und verdichtet. Diese Schäden sowie der damit verbundene Ernteausfall müssen dem betroffenen Landwirt am Ende der Forstaktion ersetzt werden.

Flurschäden
Im Herbst entstandene Flurschäden müssen ersetzt werden © Bernhard Theißen
Einsaat
Die überfahrene Wiese im Frühjahr nach der Einsaat © Bernhard Theißen