Projektziele
Gründe für ein LIFE+-Projekt!
Im Zuge der Technisierung der Landwirtschaft in den 1950er Jahren verloren die nassen Auen im Oberlauf der Kall an wirtschaftlicher Bedeutung. Sie fielen brach oder wurden mit standortfremden Fichten aufgepflanzt. Doch diese Art der Bewirtschaftung ging mit einem deutlichen Artenrückgang der typischen Bewohner von Feuchtwiesen einher. Hiervon betroffen ist auch eine der Leitarten des Projekts: der Blauschillernde Feuerfalter.
• *Ziel des LIFE+-Projekts: Sicherung und Optimierung des Lebensraums des Blauschillernden Feuerfalters!*
Die nassen Auen von Kall und Nebentälern wurden großflächig mit Fichten aufgepflanzt. Für die typischen Bewohner der laubholzreichen Auwälder, wie z.B. dem Schwarzstorch, bot diese Art der Nutzung keine Überlebenschance.
• *Ziel des LIFE+-Projekts: Entfernung der standortfremden Fichten und Einleitung einer Auwaldentwicklung*
Wehre und Staustufen wurden errichtet, um Kallwasser in Mühlgräben abzuleiten. Wo Forstwege Seitenbäche querten, wurden die Bäche verrohrt. Vielerorts bildeten sich im Auslaufbereich der Rohre hohe Abstürze. Der Lebensraum Bach wurde in viele isolierte Abschnitte unterteilt. Dies läuft auch dem seit über 20 Jahren aktiven Wanderfischprogramm NRW zuwider: Mittlere Rur und Kall gelten nämlich als bedeutende potentielle Laichplätze für den Atlantischen Lachs.
• *Ziel des LIFE+-Projekts: Entfernung von Hindernissen und Schaffung eines zusammenhängenden Gewässerlebensraums*
Die landwirtschaftliche Nutzung des unteren Kalltals führte zu einer Entkoppelung von Bach und Aue: die an den Rand verlegte Kall tiefte sich in den Untergrund ein und Hochwässer überfluten nur noch selten die Auenwiesen. Nasswiesen und Sümpfe wurden selten, Auegewässer verschwanden fast vollständig aus dem unteren Kalltal.
• *Ziel des LIFE+-Projekts: Anlage von Auegewässern als Lebensraum für Amphibien, Libellen, Wasserfledermäuse und weitere gefährdete Tiere*