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Mit Unterstützung des Umweltförderprogramms Life+ der Europäischen Union.

Auenentwicklung

Heuernte zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Foto: Heimatverein Konzen)
Heuernte zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Foto: Heimatverein Konzen)

Über Jahrhunderte hinweg waren die Täler der Nordeifel überwiegend mit ihrer natürlichen Vegetation – den Auwäldern – bestanden. Die bestandsbildenden Bäume waren Birken, Weiden, Erlen, Eschen und Hainbuchen. Mit der fortschreitenden Besiedlung und Rodung der Eifel durch den Menschen ging ein Verlust von Birken- und Erlenbruchwäldern, Eschen- und Hainbuchenauwäldern einher– so auch im Kalltal. Die erschlossenen Flächen wurden als Wiesen- oder Weideland genutzt. Auf den weiten Offenflächen konnten sich in dieser Zeit Pflanzen und Tieren, die vormals lediglich auf kleinen Lichtungen des Auwaldes vorkamen, weit verbreiten. Wie vielerorts in der Eifel war das Wirtschaften für die Bauern auf den nassen und armen Böden mühselig und wenig ergiebig. Mehr als eine einmalige Heuernte im Jahr war nicht möglich da Kälte, Nässe und Nährstoffarmut die Wüchsigkeit der Pflanzen begrenzte.

Standortfremder Fichtenwald
Standortfremder Fichtenwald

Im Zuge der Technisierung der Landwirtschaft in den 1950er Jahren rechnete sich schließlich die Nutzung von Flächen nicht mehr, die mit Traktoren nicht zu befahren waren. Außerdem gaben viele Menschen ihre Tätigkeit als Landwirt auf, da sich andere Erwerbsmöglichkeiten boten. Die nassen Auen an der Kall verloren an wirtschaftlicher Bedeutung und fielen brach. Später wurden viele Brachen mit Fichten aufgepflanzt, um zumindest über einen späteren Holzverkauf finanziellen Gewinn einzubringen. Für die typischen Bewohner von Auwäldern und Feuchtwiesen bot diese Art der Nutzung keine Überlebenschance.

Standorttypischer Erlenwald mit Schlangenknöterich
Standorttypischer Erlenwald mit Schlangenknöterich

Die heutigen Naturschutzmaßnahmen im Kalltal verfolgen das Ziel, Fichtenforst in Auwald und Bracheflächen in mäßig genutztes Feuchtgrünland zu überführen. So sollen ein ursprünglicher und ein nutzungsbedingter Lebensraumtyp wiederhergestellt werden.