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Mit Unterstützung des Umweltförderprogramms Life+ der Europäischen Union.

Bärwurz



Bärwurz © Bernhard Theißen

Wissenschaftlicher Name: Meum athamanticum

Schutzstatus: Rote Liste Deutschland: ?

Rote Liste NRW: 3

Rote Liste Eifel: *S

Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet der Bärwurz beschränkt sich auf Europa und erstreckt sich von Mittel- und Westeuropa südwärts bis Spanien und Italien, nach Osten bis in die Ostalpen, den Balkan, das Riesen- und das Erzgebirge; im Nordwesten in Britannien bis zum 56. Breitengrad. Punktuelle Vorkommen gibt es in Norwegen. In Deutschland findet man die Art in den Alpen und einigen Mittelgebirgen (Eifel, Schwarzwald, Harz, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Frankenwald, Sauerland, Rhön).

Standort: Die Bärwurz ist mittlerweile eine seltene Pflanze. Wenn sie jedoch an einem Standort auftritt, dann oft gleich in größeren Beständen. Sie lebt dort, wo es mäßig trocken, meist kalk- und nährstoffarm sowie der Boden locker ist und dauerhaft eine erhöhte Luftfeuchtigkeit herrscht; außerhalb der Alpen findet man sie in den Mittelgebirgen auf extensiv genutzten Wirtschaftswiesen oder Magerrasen.

Besonderheiten: Die Pflanze war früher wegen ihres hohen Gehalts an ätherischen Ölen als Würz- und Heilpflanze für z.B. Verdauungsstörungen hoch geschätzt. Weidetiere verschmähen Bärwurz in frischem Zustand wohl auf Grund seines ätherischen Aromas; als Zusatz im Heu wird er jedoch problemlos angenommen.

Etymologie: Ihre Anwendung als Arznei kann als Ursache für die Namensgebung herangezogen werden. Die Wirkung der Bärwurz auf die Darmperistaltik und bei Frauen auch auf den Uterus mag auch bei der Geburtsvorbereitung nützlich gewesen sein. Der deutsche Name ‚Bärwurz‘ könnte sich daher vom Verbum ‚gebären‘ herleiten; der lateinische Gattungsname Méum lehnt sich ans griechische maîon wie maîa – Hebamme – an.

Quellen:
Dietmar, Aichele: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Stuttgart: Franckh-Kosmos, 1994.
Genaust, Helmut: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Hamburg: Nikol Verlagsges.mbH, 2012.
Sebald, Oskar ; Seybold, Siegmund ; Philippi, Georg ; Demuth, Siegfried ; Kappus, Adolf: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 4. Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae). Stuttgart: Ulmer, 1992.