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Mit Unterstützung des Umweltförderprogramms Life+ der Europäischen Union.

Breitblättriges Knabenkraut


Breitblättriges Knabenkraut
Breitblättriges Knabenkraut © Bernhard Theißen

Andere Bezeichnungen: Kuckucksblume, Fingerwurz

Wissenschaftlicher Name: Dactylorhiza majalis

Etymologie: Der wissenschaftliche Name setzt sich aus dem griechischen Wörtern daktylos und rhiza, welche übersetzt Finger und Wurzel bedeuten und dem lateinischen Wort maialis zusammen. Letzteres bezieht sich auf den Blühbeginn im Mai.

Schutzstatus: Rote Liste NRW: 3N
Gehört zu den „Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands“! Deutschland hat international eine besondere Verantwortung für die Art, weil sie nur hier vorkommt bzw. weil ein hoher Anteil der Weltpopulation hier vorkommt.

Verbreitung: Das Breitblättrige Knabenkraut ist im submeridionalen und temperaten Europa, jedoch nicht im Osten und Südosten verbreitet. Südwärts reicht das Vorkommen bis Nordspanien und nach Italien, südlich der Alpen ist jedoch kein Vorkommen verzeichnet. Auf der Balkanhalbinsel vermutet man ein Vorkommen nur im Norden.

Standort: Das Breitblättrige Knabenkraut ist in feuchten Biotopen wie Flachmooren, Quellsümpfen und Wiesen bis über 2000 m Höhe zu finden. Sowohl auf saurem Untergrund als auch auf kalkreichem Boden kann die Art wachsen. Hier müssen sie meist nicht mit anderen Orchideenarten konkurrieren. Zu sauer darf der Boden nicht sein, weshalb Hoch- und Übergangsmoore keine Lebensräume der Art darstellen. Das Breitblättrige Knabenkraut blüht von Mai bis Mitte August, wobei die Blütezeit je nach Standort variiert. Die Art bevorzugt es die meiste Zeit des Tages unter Sonneneinfluss zu stehen.

Besonderheit: Die Arten der Gattung Knabenkraut sind Nektartäuschblumen. Sie locken Insekten mit einem Sporn an, der jedoch keinen Nektar enthält. Wenn die Insekten an Nektar wollen, bleibt Pollen am Insektenkopf hängen. Die Pflanze kann ab dem Zeitpunkt befruchtet werden, da die Narbe frei gesetzt wird.

Gefährdung: Durch die Trockenlegung der Feuchtgebiete und die mit intensiver Landwirtschaft verbundene Düngung, hat der Bestand in den letzten 100 Jahren stark abgenommen. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Stabilisierung des Bestandes durch entsprechende Pflegemaßnahmen des Kreises Unna bietet ein Gebiet nah des Lippeseitenkanals. Noch ist das Breitblättrige Knabenkraut jedoch eine der am meisten vertretenen Orchideen in NRW.

Quellen:
Arbeitskreis heimische Orchideen NRW (2001): Die Orchideen Nordrhein-Westfalens. Steyl: Drukkerij Steijl b. v.
Presser, H. (2000): Die Orchideen Mitteleuropas und der Alpen – Variabilität, Biotope, Gefährdung (2. Auflage). Landsberg/Lech: ecomed-verlagsgesellschaft AG & Co. KG.
LANUV (2011): https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/natur/arten/rote_liste/pdf/RL-NW11-Farn-und%20Bluetenpflanzen-Pteridophyta-et-Spermatophyta-endst.pdf
Natur-Lexikon: http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/003/00282-Breitblaettriges-Knabenkraut/MZ00282-Breitblaettriges-Knabenkraut.html