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Mit Unterstützung des Umweltförderprogramms Life+ der Europäischen Union.

Ergebnisse der Untersuchungen 2012



Im Untersuchungsjahr 2012 fanden drei Elektrobefischungen statt: Im August und im Oktober 2012 am Tiefenbach I, einem bedeutenden Zufluss der Kall und im September 2012 an der Kall selber.


Untersuchungsergebnisse am Tiefenbach I


Vermessung einer Bachforelle während der Elektrobefischung am Tiefenbach I
Vermessung einer Bachforelle während der Elektrobefischung am Tiefenbach I

Der Tiefenbach I hat die für den Gewässertyp „Kleiner Talauebach im Grundgebirge“ charakteristische artenarme Fischfauna (nachgewiesen wurden Bachforelle und Koppe).
Im unteren Bereich des Tiefenbachs I konnte für die Bachforelle (Salmo trutta forma fario) eine sehr gute Reproduktionsrate (Vermehrungsrate) anhand der Längenverteilung der Fische nachgewiesen werden. Die Länge der Fische reichte von 5 bis 25 cm (das entspricht überwiegend den Altersklassen 1+ und 2+), mit zwei Ausnahmen von 40 bzw. 41 cm (diese Fische dürften vermutlich während der Laichwanderung aus der Kall aufgestiegen sein).

Ausnahme: Eine 40 cm große Bachforelle im Tiefenbach I
Ausnahme: Eine 40 cm große Bachforelle im Tiefenbach I

Größere und damit ältere Fische kommen kaum vor. Dies hängt mit den unterschiedlichen Habitatansprüchen der Forellen verschiedener Größen und somit verschiedener Altersstufen zusammen. Ältere und größere Tiere leben weitgehend in tieferen Kolken, die in kleineren Bächen wie dem Tiefenbach I weitgehend fehlen.
Insgesamt besitzt der Tiefenbach I eine stabile, gut reproduzierende Bachforellenpopulation. Ihr Altersaufbau spricht für ein regelmäßiges Jungfischaufkommen und für ein Abwandern der älteren Tiere in die Kall bzw. Rur. Der Nachweis zweier ca. 40 cm langer Bachforellen weist darauf hin, daß das ca. 70 m lange Rohr unter der Panoramastrasse grundsätzlich für Forellen durchwanderbar ist, allerdings kann diese Wanderung stark eingeschränkt sein.

Koppe (Foto: Dr. Bernd Stemmer)
Koppe (Foto: Dr. Bernd Stemmer)

Die Koppe (Cottus spec.) kommt im gesamten Bachsystem regelmäßig und zahlreich in verschiedenen Altersklassen vor. Allerdings kann die Koppe als bodengebundener Kleinfisch selbst geringe Sohlabstürze nicht überwinden. Maßnahmen zur Förderung der Durchgängigkeit würden für die Koppe bisher isolierte Teillebensräume wieder verbinden.

Bachneunauge (Lampetra planeri)
Bachneunauge (Lampetra planeri)

Das offensichtliche Fehlen des Bachneunauges hängt vermutlich mit dem Mangel an für die Larven geeigneten, ausreichend tiefen Feinsedimentbereichen zusammen.


Untersuchungsergebnisse an der Kall


Untersuchungsstelle an der Kall
Untersuchungsstelle an der Kall

Die Kall wurde im unmittelbaren Mündungsbereich des Tiefenbaches I befischt. Ziel der Befischung war es, markierte Tiere aus dem Tiefenbach I wieder aufzufinden, um die Wanderbewegungen der Fische im Bereich des 70m langen Durchlasses zu beobachten.
In der Kall konnten Bachforellen in allen Altersstufen, allerdings keine markierten Tiere nachgewiesen werden. Die Häufigkeit von Jungfischen 0+bis 2+ ist aber deutlich geringer als im Tiefenbach. Die Kall bietet mit tieferen Kolken auch älteren und größeren Bachforellen Lebensraum.

Koppe (Foto: Dr. Bernd Stemmer)
Koppe (Foto: Dr. Bernd Stemmer)

Die Koppe (Cottus spec.) konnte an allen Untersuchungsstellen in allen Altersstufen nachgewiesen werden.
Das Bachneunauge dagegen fehlte auch in der Kall (siehe oben). Der Bestand des Bachneunauges in der Kall war in den letzten Jahren stabil und sogar zunehmend. Allerdings gab es in den Jahren 2011 und 2012 einen Bestandseinbruch, der wahrscheinlich auf Hochwasserereignisse zurückzuführen ist, die die Schlammtaschen auswaschen.

Im Rahmen des Wanderfischprpgramms werden Lachs Parrs ausgesetzt (Foto: G. Feldhaus)
Im Rahmen des Wanderfischprpgramms werden Lachs Parrs ausgesetzt (Foto: G. Feldhaus)

Bei dem gekescherten Lachs handelt es sich um ein Tier aus dem jährlichen Besatz im Rahmen des Wanderfischprogrammes NRW.
Weitere Untersuchungen zur Fischfauna der Kall werden im Rahmen des Wanderfischprogramms NRW erhoben.

Untersuchungsergebnisse am Richelsbach und Tiefenbach II


Tiefenbach II
Tiefenbach II

In den Zuflüssen Richelsbach und Tiefenbach II wurden zunächst keine Elektrobefischungen durchgeführt. Dort fanden nächtliche Begehungen statt, um zu einer ersten Einschätzung der Fischfauna zu kommen.
Im Tiefenbach II konnten Bachforellen sowohl oberhalb als auch unterhalb einer Verrohrung nachgewiesen werden. Hierbei könnte es sich um eigenständige isolierte Vorkommen handeln, die nur durch abwandernde Bachforellen im Austausch stehen.

Verrohrung am Richelsbach
Verrohrung am Richelsbach

Im Richelsbach konnte die Barrierewirkung einer Verrohrung deutlich aufgezeigt werden. Forellen können hier nur unterhalb des Durchlasses nachgewiesen werden und fehlen oberhalb.