Die Aufnahme von Pflanzen bietet gegenüber der Erfassung von Tieren einen entscheidenden Vorteil – man muss sie nicht einfangen. Gleichzeitig findet man viele Arten vor, die in enger Abhängigkeit zu ihrer Umgebung stehen. Je nach Bodenfeuchte, Nährstoffgehalt, Boden-pH-Wert und Flächennutzung wird man so immer wieder andere Kombinationen an Pflanzenarten auffinden. Unter ähnlichen Bedingungen ähnelt sich auch die Pflanzendecke. Durch gleichzeitiges Messen der Standortfaktoren und Erfassen der Pflanzenarten hat man sich über viele Jahre die Vegetation als Indikator für den Zustand eines Standortes zu Nutze gemacht. Im LIFE+ Projekt „Rur & Kall“ greift man auf die Erfahrung der Vegetationskunde zurück. Schon bei der Auswahl der Maßnahmenflächen orientierte man sich an einem Leitbild, dass von der typischen Auevegetation bestimmt wurde. Die Untersuchungen der Pflanzenwelt sollen die Entwicklung aller Maßnahmenflächen dokumentieren und können als Kontrolle der Renaturierung angesehen werden.

Erlenwald mit Schlangenknöterich