Ergebnisse
Monitoring 2012-2016
Lycaena helle: Die Anzahl der erfassten Schmetterlinge schwankt von Jahr zu Jahr, teilweise sehr sprunghaft. Konnten 2012 nur 21 Falter auf allen Transekten gezählt werden waren es 2013 schon 68 und 2014 sogar 193 Tiere. Im Jahr 2015 waren es nur noch 25, 2016 sogar lediglich 14 Falter! Diese Unterschiede sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf den unterschiedlichen Witterungsverlauf der Jahre zurückzuführen. Im kalt-feuchten Frühjahr 2012 gab es nur wenige geeignete Tage, an denen Falter fliegen und Begehungen stattfinden konnten. Nach einem schneereichen Frühjahr 2013 erwies sich der Frühsommer 2013 als sehr gute Flug- und Monitoring-Periode. Außerordentlich bemerkenswert war dann das Frühjahr 2014. Die schon früh im Jahr einsetzenden Rekordtemperaturen wirkten sich nicht nur auf die Anzahl der Beobachtungen sondern auch auf den Zeitpunkt der frühesten Beobachtung aus. So konnte der erste Falter schon am 16. April gesehen werden – üblicherweise fliegen diese ab Mitte Mai (2012 am 20.5., 2013 am 19.5.)! Das Jahr 2015 zeichnete sich im Frühjahr durch eine lange, niederschlagsarme und kühle Phase aus. Diese Witterung wirkte sich negativ auf nahezu alle zu dieser Zeit aktiven Schmetterlingsarten aus – sowohl auf Tag- wie auch auf Nachtfalter. Und 2016? Dieses Jahr brach alle Niederschlagsrekorde in der Zeit des Falterfluges. Ab Ende Mai gab es kaum einen Tag ohne Regen. Die Begehung der Transekte wurde zum Geduldsspiel. Kein Durchgang über alle vier Flächen konnte an einem Tag stattfinden. Schließlich wurde das Monitoring abgebrochen. Die vorliegenden Daten sind methodisch kaum vergleichbar mit denen der Vorjahre. Dennoch kann behauptet werden, dass die Zahlen durchaus repräsentativ sein dürften für den zweiten, falterarmen Frühsommer in Folge. Es dürfte spannend zu beobachten sein, was sich in einem hoffentlich besseren Jahr 2017 entwickeln kann.
Boloria eunomia: Auch der Randring-Perlmuttfalter konnte im Jahr 2012 nur schlecht nachgewiesen werden. Die Anzahl von 16 Faltern wurde in den Jahren 2013 und 2014 mit 74 bzw. 72 Tieren deutlich übertroffen. Der höchste Wert nachgewiesener Falter wurde 2015 mit in der Summe 105 Individuen erzielt. Dies überrascht zunächst im Vergleich zu den Zahlen des gleichen Jahres für den Blauschillernden Feuerfalter. Dessen Population ist von 2014 auf 2015 stark eingebrochen. Bei der Ursachenfindung kommt man am ehesten zu dem SChluss, dass die unterschiedliche Überwinterungsstrategie eine Rolle spielen könnte. Lycaena helle liegt als Puppe in der Streu bzw. obersten Bodenschicht. Boloria eunomia überwintert als Raupe und verpuppt sich erst im späten Frühjahr. Wärme und Trockenheit könnten die Puppe bzw. den Schlupf der Puppe des Blauschillernden Feuerfalters negativ beeinträchtigt haben. Für die Raupe des Randring-Perlmuttfalters waren diese Bedingungen vermutlich günstig. 2016 wurden erneut nur 16 Falter nachgewiesen. Wie schon für den Blauschillernden Feuerfalter erwähnt, dürfte der regenreiche Frühsommer dafür verantwortlich sein. Beide Falter fanden wohl nur wenige Gelegenheiten aktiv zu werden. Somit waren sie während des Monitoring kaum zu erfassen.
Die im Vergleich unterschiedlichen Populationsschwankungen zwischen beiden Arten können unterschiedliche Ursachen haben. In der Praxis bemerkt man am stärksten den unmittelbaren Effekt der Witterung. Der Randring Perlmuttfalter fliegt etwas später im Jahr als der Blauschillernde Feuerfalter. Die kühlere Phase Ende Juni 2014 wirkte sich negativ auf den Perlmuttfalter aus, während der kühle Mai 2015 nachteilig für den Feuerfalter war.